Das Hinhalten der Geschäftsleitung - alles nur Taktik?
Viele unserer Kolleginnen haben mit nicht unerheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen, wenn sie nach der Elternzeit wieder an ihren Arbeitsplatz bei Hugendubel zurückkehren möchten.
Um den Kolleginnen die Rückkehr zu erleichtern, um notwendige Regeln zu schaffen und um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern, hat sich der Münchner Betriebsrat um diese Problematik gekümmert.
Der Betriebsrat hat der Geschäftsleitung im Jahre 2011 einen Entwurf über eine Betriebsvereinbarung von Vereinbarkeit Familie und Beruf vorgelegt.
Damals hieß es von Seiten der Geschäftsführung: „Es gäbe jetzt Wichtigeres zu tun“. Punkt.
Nitz und Co. wollten davon einfach nichts wissen und der Betriebsrat wurde mit diesem Thema kurz und knapp beiseite geschoben.
In der Einigungsstelle zur Arbeitszeit versicherten Herr Nitz und der Personalleiter Herr Drouet dann aber, schnell Verhandlungen über die Betriebsvereinbarung Familie und Beruf aufnehmen zu wollen. Hört, Hört!
Im Mai wurde die Regionalleitung nun erneut gedrängt, jetzt endlich (!) diese Betriebsvereinbarung mit dem Betriebsrat zu verhandeln. Große Begeisterung konnte der RL & Geschäftsführung auch diesmal nicht entlockt werden - O-Ton: Probleme bei Elternzeitrückkehrerinnen? Gibt es bei uns nicht!- doch einvernehmlich wurde ein Termin auf Ende Juni festgelegt.
Aufatmen! Geschafft? Es tut sich was – so könnte man meinen.
Doch – au weh– einen Tag vor dem besagten Termin wurde die Verhandlung durch die Regionalleitung abgesagt!
Wie bitte?
Man hätte den Rohentwurf des Betriebsrates geprüft und wäre zu dem Entschluss gekommen, dass es keine Betriebsvereinbarung Familie und Beruf bei Hugendubel geben wird. Die Pflichten seien schon hinreichend im Gesetz geregelt und das sei ausreichend. Punkt.
2,5 Jahre hat die Geschäftsleitung den Betriebsrat hingehalten, hat eine mündliche Zusage gegeben zu verhandeln und nun solch ein Verhalten?
Was sind die MitarbeiterInnen – gerade auch die ElternzeitrückkehrerInnen - Hugendubel wert?
Was sind die von Nitz & Co. gemachten Versprechungen wert?
Was sind Absprachen mit dem BR in Zukunft überhaupt noch wert?
"Herr Nitz, Herr Drouet, ist dies die besagte vertrauensvolle Zusammenarbeit, von der Sie so gerne sprechen?"
Nachfolgend noch ein kurzes Statement von Herrn Nitz gegenüber der Zeitschrift Markt und Mittelstand aus dem Jahr 2012:
Markt und Mittelstand: Wer Mitarbeiter an das Unternehmen binden möchte, muss sich den Lebensumständen der Angestellten anpassen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird immer wichtiger. Welche Ideen gibt es? Wir haben Unternehmer gefragt.
Thomas Nitz, Personalchef Hugendubel: (...) Wir arbeiten mit zwei Agenturen zusammen, die unsere Mitarbeiter bei der Betreuung unterstützen und sich beispielsweise um die Vermittlung von Haushaltshilfen und Tagesmüttern kümmern. Wir bemühen uns um größtmögliche Flexibilität bei der Gestaltung der Arbeitszeiten, damit sich Beruf und Familie möglichst reibungslos in Einklang bringen lassen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass beide Seiten auch zu Kompromissen bereit sind (...)
Hugendubel möchte als familienfreundliches Unternehmen wahrgenommen werden, hier könnte die Firma es beweisen.
Quelle:
http://www.marktundmittelstand.de