Tengelmann Beschäftigte legen Sarg nieder
München, 14.11.2014. Mit viel Wut und Verärgerung haben heute Beschäftigte und Betriebsräte von Tengelmann symbolisch einen Sarg vor der Stammfiliale in München Schwabing nieder gelegt. Hier, wo die erste Filiale in München eröffnet wurde, trugen sie die Tengelmann Geschichte und ihre Hoffnungen zu Grabe. Durch den Verkauf der Firma Tengelmann an Edeka stehen 16.000 Beschäftigte vor einer völlig ungeklärten Zukunft. Aus Sicht der Gewerkschafter drohen Tarifdumping, prekäre Beschäftigung und der Generalangriff auf die Betriebsräte als wichtigsten Schutz für die Beschäftigten.
„Nachdem Edeka unmittelbar nach dem Verkauf bekannt gegeben hatte, dass sie die Tengelmann Filialen privatisieren wollen, sind nach unseren Erfahrungen die Befürchtungen der Beschäftigten um ihre existenzsichernden Tarifverträge und den Schutz durch ihre Betriebsräte vollauf berechtigt“, so Hubert Thiermeyer, ver.di Fachbereichsleiter Handel in Bayern.
„Wir mussten immer wieder erleben, dass nach Privatisierungen im Lebensmitteleinzelhandel massiver Druck auf die Betriebsräte gemacht wurde, um sie zur Aufgabe zu zwingen und anschließend waren Tarifflucht und Lohnkürzungen an der Tagesordnung“, so Thiermeyer weiter.
Deshalb trugen Beschäftigte und Betriebsräte ihre Hoffnungen und ihre Zukunft in einem Unternehmen mit existenzsichernden Tarifverträgen und den Schutz von Betriebsräten symbolisch zu Grabe. In einer kurzen Aktion vor der Tengelmann Filiale in Schwabing wurde symbolisch ein Sarg niedergelegt.
Dem Betriebsratsvorsitzenden Manfred Schick stößt besonderssauer auf: „Die Beschäftigten haben auf Millionen Euro an Gehalt verzichtet, um ihren Beitrag zur Sanierung zu leisten und stellen nun fest, dass sie einfach verkauft werden. Das, obwohl sie das Unternehmen über zwanzig, dreißig Jahre mit aufgebaut und kräftig zum Vermögen der Familie Haub beigetragen haben.
Ansprechpartner:
Hubert Thiermeyer, ver.di Leiter Handel0170 / 334 13 45